Warnsignale erkennen und eigene Muster hinterfragen

Frühling bedeutet Aufbruch – und das nicht nur im eigenen Zuhause. Auch der Geist kann von einem Frühjahrsputz profitieren. Darauf weist Mara Cofalla, Psychologin im Alexius/Josef Krankenhaus, hin. Mentale Belastungen, die sich über die Monate angesammelt haben, können wie ein Fass sein: Wenn es voll ist, hilft es, alte Gedanken und Sorgen loszulassen, um wieder Platz für Neues zu schaffen.

Mentale Blockaden, anhaltende Sorgen oder die ständige Erreichbarkeit durch Smartphones führen oft unbemerkt zu innerer Erschöpfung. Anzeichen dafür können Schlafstörungen, fehlende Energie oder das Nachlassen der Freude an früheren Hobbys sein. Auch die Vernachlässigung von Grundbedürfnissen wie Essen, Trinken oder Pausen ist ein Warnsignal. „Wenn wir unsere eigenen Bedürfnisse ignorieren, überlasten wir uns auf Dauer“, betont Mara Cofalla.

Achtsamkeit stärken und Entlastung schaffen

Als ersten Schritt empfiehlt sie, eigene Gedanken und Verhaltensmuster bewusst zu reflektieren. Hilfreich sei es, sich Notizen zu machen und dabei Vorteile und Nachteile bestimmter Denkweisen oder Gewohnheiten abzuwägen. Kleine Veränderungen im Alltag könnten bereits große Wirkung zeigen: Müssen alle E-Mails sofort beantwortet werden? Oder darf das Wochenende auch einmal ohne feste Pläne verlaufen?

Um Stress abzubauen, helfen bewährte Methoden wie Achtsamkeitsübungen, Meditationen oder Spaziergänge. Auch eine digitale Auszeit – beispielsweise das Smartphone abends bewusst zur Seite zu legen – könne spürbare Entlastung bringen. Das reduziert äußere Reize und unterstützt einen erholsamen Schlaf. „Schon zwei Stunden ohne Handy vor dem Zubettgehen können einen positiven Unterschied machen“, erklärt die Psychologin.

Wichtig ist, sich regelmäßig Zeit für sich selbst zu nehmen. Sollte der Stress trotz dieser Maßnahmen nicht nachlassen oder ein hoher Leidensdruck bestehen, rät Mara Cofalla dazu, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. „Es braucht manchmal Mut, den ersten Schritt zu gehen – aber niemand muss belastende Zeiten allein durchstehen.“