Sie oder einer Ihrer Angehörigen bemerken einen schleichenden Gedächtnisverlust, leiden an Orientierungsproblemen und ziehen sich immer mehr zurück? Die Symptome und Folgen einer Alzheimer-Erkrankung sind vielschichtig und können das gewohnte Leben auf den Kopf stellen. Trotz großer wissenschaftlicher Anstrengungen ist Morbus Alzheimer bis heute noch nicht heilbar. Mit der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) können die geistigen Fähigkeiten von Menschen mit Alzheimer-Demenz jedoch aufrechterhalten und in vielen Fällen sogar verbessert werden. Im Neurostimulationszentrum in Neuss steht Ihnen das neue Therapieverfahren als ambulantes sowie stationäres Angebot zur Verfügung.

Die TPS im Video

Erfolgsgeschichte

Weltweit erstes internationales TPS-Symposium

Forschung & Entwicklung
Das Neurostimulationszentrum liegt direkt auf dem Gelände des Alexius/Josef Krankenhauses

Vom 11. bis zum 12. Oktober 2024 kamen Medizinerinnen und Mediziner aus der ganzen Welt im Alexius/Josef Krankenhaus in Neuss zusammen, um die neuesten Forschungsergebnisse zur Transkraniellen Pulsstimulation vorzustellen. Ausgerichtet vom Departmentleiter Prof. Dr. Dr. Ulrich Sprick war es das weltweit erste Symposium zur TPS:

TPS-Tagungsprogramm

Die Tagung unterstreicht die führende Rolle des Neurostimulationszentrums in Neuss im Bereich TPS-Forschung und -Entwicklung. So wurde erst kürzlich ein wissenschaftliches Paper von Prof. Sprick zu möglichen Benefits der TPS bei Alzheimer im renommierten deutschen Ärzteblatt veröffentlicht und gemeinsam mit Oberarzt Dr. Ali Riza-Günes stellte er seine Forschungsergebnisse in 2025 auf dem 33. Kongress der European Psychiatric Foundation in Madrid vor. 

Wie funktioniert die Transkranielle Pulsstimulation?

Einfach erklärt
  • Mit einem Therapie-Handstück werden Stoßwellen mit Ultraschallfrequenzen erzeugt, die anschließend „transkraniell“ – also durch die Schädeldecke hindurch – bis zu acht Zentimeter tief präzise die betroffenen Gehirnareale stimulieren.
  • Dazu wird vor der Behandlung Ultraschallgel auf die Kopfhaut bzw. auf die Haare des Patienten aufgetragen. So wird eine optimale Übertragung garantiert.
  • Ein individuell angefertigtes spezielles MRT wird eingelesen.
  • Anschließend setzt der Patient eine Brille zur Positionserkennung des Kopfes auf.
  • Das Verfahren ist für die Behandlung von leichtgradigen und mittelschweren Alzheimer-Erkrankungen zugelassen.

Weitere Informationen zur Transkraniellen Pulsstimulation finden Sie hier:

Download TPS-Infoflyer

Einsatz der Transkraniellen Pulsstimulation bei einer Patientin im Neurostimulationszentrum in Neuss

Vorteile einer TPS-Behandlung

Schmerzfrei, präzise und nebenwirkungsarm
Departmentleiter Neurostimulatoinszentrums in Neuss wendet die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) bei einem Patienten an
  • Die Behandlung ist für Sie schmerzfrei und unkompliziert.
  • Mithilfe von Stoßwellen werden ausgewählte Hirnregionen millimetergenau stimuliert.
  • Auf dem Computer wird präzise aufgezeichnet, wo und wieviel stimuliert wird – das ermöglicht eine optimale Anwendung.
  • Die TPS-Behandlung ist nicht-invasiv: die niederenergetischen Impulse dringen also durch Haut und Schädeldecke, ohne diese zu verletzen – das Verfahren ist demnach sehr nebenwirkungsarm.
  • Kurze Behandlungsdauer: 6 Sitzungen à 30 Minuten, die insgesamt innerhalb von zwei Wochen stattfinden. Im Anschluss empfehlen wir einzelne Auffrischungs- bzw. Booster-Sitzungen alle 4 bis 6 Wochen.

Die Resultate sprechen für sich: Viele unserer Patienten bzw. deren Angehörige haben uns von verbesserten verbalen Fähigkeiten, einem besseren Gedächtnis sowie einem verbesserten Orientierungssinn nach erfolgter TPS berichtet.

Expertenstimmen zur Transkraniellen Pulsstimulation

Fachliche Expertise

Vor der Behandlung

Wichtig zu wissen

Bevor wir Sie mit der Transkraniellen Pulsstimulation behandeln können, ist im Vorfeld eine Diagnostik der Alzheimer-Krankheit erforderlich. Dies kann zum Beispiel in unserem Memory Zentrum erfolgen. Wenn diese vorliegt, benötigen wir ein spezielles MRT von Ihnen, das bei der Transkraniellen Pulsstimulation Ihrer Hirnareale zum Einsatz kommt.

Bei den folgenden Indikationen kann eine Behandlung leider nicht erfolgen:

  • Kürzlich zurückliegende Blutungen bzw. eine generelle Blutungsneigung sind ein Ausschlusskriterium
  • Es darf sich kein Tumor im Kopf befinden, da diese durch die Behandlung mit Stoßwellen zum wachsen angeregt werden könnten
  • Bei der Einnahme hoher Dosierungen mit Cortison kann gleichfalls keine TPS-Therapie stattfinden
Bei der transkraniellen Pulsstimulation (TPS)  werden Gehirnareale gezielt mit Stoßwellen stimuliert

Kosten

Die Transkranielle Pulsstimulation ist ein in Deutschland CE-zertifiziertes Medizinprodukt zur Behandlung von Morbus Alzheimer. Aktuell wird dieses jedoch noch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, so dass TPS-Behandlungen ausschließlich privaten Selbstzahlern zur Verfügung stehen. Einige private Kassen bzw. die Beihilfe (Staatsbeamte, Lehrer, Soldaten etc.) sind eventuell bereit, die Kosten zu übernehmen. Bitte sprechen Sie im Vorfeld mit Ihrer Krankenkasse bzw. der Beihilfe über eine mögliche Kostenübernahme.

Wir beantworten Ihre Fragen zum Thema TPS

FAQ

Was ist TPS?

TPS ist ein neues, nicht-invasives Verfahren bei dem durch den Einsatz von Stoßwellen aus dem Ultraschallbereich die Funktionen bestimmter Hirnareale positiv beeinflusst werden können. Stoßwellen, wie sie bei der TPS verwendet werden, kommen seit über 30 Jahren bei vielen unterschiedlichen Krankheitsbildern, wie beispielsweise im Bereich der Urologie zur Behandlung von Nierensteinen zum Einsatz, darüber hinaus auch im Bereich der Dermatologie, Orthopädie und Kardiologie.

Für wen ist TPS geeignet?

Am besten geeignet ist die TPS für Menschen mit Alzheimer-Krankheit. Sie kann nahezu in jedem Stadium der Erkrankung eingesetzt werden. Bei der TPS handelt es sich um ein in Deutschland CE-zertifiziertes Verfahren, das sowohl die Anforderungen für die technische Sicherheit erfüllt als auch klinisch ein Fortschreiten der Symptome bei der Alzheimer-Krankheit verhindert.

Ist TPS sicher?

Bei der TPS handelt es sich um ein sicheres und nebenwirkungsarmes Therapieverfahren. Schwere Nebenwirkungen oder gar Langzeitschäden sind bislang nicht aufgetreten und auch nicht in der Literatur beschrieben. Das individuelle Risikoprofil wird im Rahmen eines Beratungsgespräches erörtert und mögliche Risiken in einem Aufklärungsgespräch erläutert.

In welchen Fällen sollte keine TPS erfolgen?

Bei Menschen mit folgenden (Vor-)Erkrankungen/ Medikamenten sollte eine TPS-Behandlung nicht erfolgen, weil die Risiken für Nebenwirkungen zu groß wären: Kürzlich zurückliegende Blutungen bzw. eine generelle Blutungsneigung, Tumor(e) im Kopf, Einnahme hoher Dosen von  Cortison, schweres Schädel-Hirn-Trauma in den letzten 3 Monaten, Implantate im Gehirn.

Welche Untersuchungen sind vor einer TPS Behandlung notwendig?

Vor Beginn der TPS-Behandlung sollte die zu behandelnde Erkrankung (in der Regel: Alzheimer-Demenz) bereits durch einen Arzt bzw. eine Ärztin und/oder Psychologen oder Psychologin diagnostiziert worden sein. Für die präzise Behandlung der Hirnareale mittels TPS benötigen wir ein aktuelles MRT (Magnet-Resonanz-Tomographie) des Kopfes.

Wie läuft eine TPS-Behandlung ab?

Vor einer möglichen TPS-Behandlung wird zunächst in einem ärztlichen Beratungsgespräch geklärt, ob die TPS geeignet ist. Sollte dies der Fall sein, erfolgt ein Aufklärungsgespräch, in dem individuelle Erfolgsaussichten, Behandlungsalternativen sowie Risiken und mögliche Komplikationen besprochen werden. Hiernach kann die erste Behandlung beginnen. In der Regel erfolgen initial 6 Behandlungen (jeweils montags, mittwochs und freitags) innerhalb von 2 Wochen, wobei jede Sitzung ca. 30 Minuten dauert. Um die mit einer TPS-Behandlung erreichten Ergebnisse langfristig zu konservieren. sind einzelne TPS-Behandlungen (sogenannte  Booster-Sitzungen) etwa alle 4-6 Wochen notwendig.

Erfahren Sie mehr zur Transkraniellen Pulsstimulation

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Sie interessieren sich für die Transkranielle Pulsstimulation?

Sprechzeiten
Montag bis Donnerstag: 7.30 bis 16.30 Uhr
Freitag: 8.00 bis 14.00 Uhr

Prof. Dr. Dr. Ulrich Sprick

Departmentleiter Neurostimulationszentrum

Alexius/Josef Krankenhaus

02131 529 25192
neurostimulationszentrum@ak-neuss.de