Soteria-Station

Ein sicherer Ort für junge Menschen in psychotischen Krisen

Wenn Gedanken und Gefühle aus dem Gleichgewicht geraten, kann das beängstigend sein. Unsere Station mit Soteria-Elementen im Alexius/Josef Krankenhaus bietet jungen Menschen mit Psychosen einen geschützten Raum, in dem sie zur Ruhe kommen und sich stabilisieren können – ohne Druck und Zwangsmaßnahmen, dafür mit umso mehr Verständnis und auf Augenhöhe. Unser Angebot richtet sich primär an junge Menschen bis ca. 35 Jahren, die sich in einer akuten psychotischen Krise befinden – oder den Ausbruch einer psychotischen Krise befürchten. Beziehungsarbeit ist bei uns zentral: Wir nehmen uns Zeit für echte Gespräche, hören wirklich zu und nehmen Ihre Gefühle ernst. Wir begegnen Ihnen als Mensch und nicht nur als Patient mit Symptomen. Diese echte menschliche Verbindung ist wie ein sicherer Boden für den Prozess der Heilung.

Was ist Soteria?

Das Soteria-Konzept wurde in den 1970er-Jahren von dem amerikanischen Psychiater Loren Mosher in Kalifornien entwickelt. Es entstand als Alternative zur konventionellen psychiatrischen Behandlung von Menschen mit psychotischen Krisen. Mosher setzte auf eine heilende, wohnliche mit möglichst geringem Einsatz von Medikamenten. Stattdessen stand die Beziehung zwischen Betroffenen und Betreuungspersonen im Mittelpunkt – mit dem Ziel, psychotische Episoden in einem sicheren, unterstützenden Umfeld zu durchleben.

Was macht unsere Station mit Soteria-Elementen besonders?

Gemeinsam den Alltag gestalten
Auf der Soteria-Station im Alexius/Josef Krankenhaus gehört gemeinschaftliches Kochen jeden Tag dazu.

Wir leben  hier eine Atmosphäre, die so normal und alltagsnah wie möglich ist. Das bedeutet zum Beispiel:

  • Gemeinschaft: Unsere Ärztinnen, Ärzte und Pflegefachkräfte sind Teil des Stationsalltags – sie begleiten, unterstützen und sind einfach für Sie da. Und wenn Sie einmal eine Auszeit von der Gemeinschaft brauchen, erwarten Sie ein Ruheraum und andere Rückzugsmöglichkeiten, um wieder Kraft zu schöpfen.

  • Zusammen kochen und essen: Unsere Patienten kaufen gemeinsam ein, bereiten Mahlzeiten in unserer stationseigenen Küche zu und essen gemeinsam mit unserem Team. Essen verbindet – und hilft, wieder Struktur in den Tag zu bringen.

  • Alltagsnahe Tätigkeiten: Diese schaffen eine sinnvolle Beschäftigung, geben Stabilität und fördern die Achtsamkeit.

Beziehungsarbeit frei von Zwängen

In der Gruppe Kraft schöpfen

Unser Bezugssystem mit festen Ansprechpartnern ermöglicht uns, dass wir Ihnen Ihnen auf Augenhöhe begegnen können, mit Zeit, Verständnis und echter menschlicher Zuwendung – frei von Zwängen (keine Isolierungsmaßnahmen, keine Fixierung und keine Zwangsmedikation). Besonders in akuten Krisen stehen wir Ihnen mit einer intensiven 1:1-Betreuung zur Seite, um gemeinsam krisenhafte Situationen zu meistern. Auch der Beziehungsaufbau zu Ihren Mitpatientinnen und Mitpatienten spielt eine wichtige Rolle: Gruppenbehandlungen mit Themenschwerpunkten wie z. B. Psychotherapie, offener Austausch, Prophylaxe oder Vorbereitung auf Entlassung und Rückkehr ins häusliche Umfeld sind in den Stationsalltag integriert.

Die Soteria-Station für junge Psychoseerkrankte beinhaltet auch Gruppenangebote

Stimmen zum Soteria-Angebot

Halt finden und wieder Fuß fassen

Unser Soteria-Ansatz
  • Akzeptanz und Unterstützung: Sie werden so angenommen, wie Sie sind.

  • Struktur und Orientierung: Ein fester Tagesablauf gibt Sicherheit.

  • Gemeinschaft und Eigenverantwortung: Jeder bringt sich im Stationsalltag so ein, wie es möglich ist.

  • Sanfte Behandlung und Respekt: Therapie ohne Zwang, mit viel Mitbestimmung.

Die Soteria-Station bietet zahlreiche Möglichkeiten, über Emotionen und Gefühle niedrigschwellig ins Gespräch zu kommen.

Soteria - hautnahe Eindrücke von Station Kosmas

Impressionen

Die Soteria-Station bietet Patienten eine Tischtennisplatte

Mehr Energie, mehr Wohlbefinden

Station Kosmas bietet Ihnen als Patientin oder Patient die Möglichkeit, über sportliche Betätigung mit Ihren Mitpatienten oder dem Stationspersonal in Kontakt zu kommen – hier geht es nicht um Leistung, sondern darum, wieder Freude an der Bewegung zu finden und neue Energie zu tanken.

Vor der Soteria-Station gibt es eine gemeinsame Gartenfläche zum Kräuter- und Gemüseanbau

Gemeinsames Gärtnern

In Gemeinschaft kann bei uns nicht nur eingekauft und gekocht werden: Unsere Soteria-Station bietet Ihnen einen Garten inklusive Gewächshaus, der für den gemeinsamen Kräuter- und Gemüseanbau genutzt werden kann.

Der Ruheraum auf der Soteria-Station des Alexius/Josef Krankenhauses

Innere Balance finden

Manchmal braucht es einfach etwas Ruhe, Abstand und Zeit für Besinnung und Reflektion. Bei uns finden Sie Orte der Ruhe, wo Sie auch einmal abseits der Gruppe Kraft schöpfen können. 

Wir sind für Sie da!

Sie befinden sich in einer akuten psychotischen Krise?

Dr. Renate Jackstadt

Leitende Oberärztin

Soteria-Station u. Zentrale Aufnahme

02131 529 24300
zapsychiatrie-ajk@ak-neuss.de

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